
BASF Aktienanalyse 2023
Mit Chemie an der Spitze. Die BASF ist das größte Chemieunternehmen der Welt. Das Unternehmen hat über 111.000 Mitarbeiter. Sie ist führend für verschiedene Chemieprodukte und der wichtigste Zulieferer für viele Branchen. Zum Beispiel auch den Automobilbau.
Die Aktie ist zyklisch. Das wird auch im Kurs der BASF Aktie deutlich. Trotzdem schafft es das Unternehmen, jährlich eine hohe Dividende zu zahlen. Dafür ist die BASF Aktie beliebt. Aktuell winken über 6,5 % Rendite.
Kostenlose BASF Analyse. Die BASF Aktie hat einige Probleme, aber auch tolle Chancen. Abgerundet wird das mit der hohen Dividende. Erfahre in dieser BASF Aktienanalyse, ob die Aktie aktuell kaufenswert ist.
Land | Deutschland |
Sektor | Grundstoffe |
WKN | BASF11 |
IR-Website | Link |
Umsatz 2021 | 78,6 Mrd. Euro |
Umsatzwachstum 10J | 0,7 % p.a. |
EBIT-Marge 2021 | 9,6 % |
Dividende 2021 | 6,4 % |
1. Geschichte
1865: Gründung
Die BASF gehört zu den ältesten deutschen Aktiengesellschaften. Der Goldschmied Friedrich Engelhorn gründet die „Badische Anilin- und Sodafabrik.“ Kurz BASF. Das Unternehmen produziert Farbstoffe und alle dafür benötigten Vorstoffe.
1913: Indigo Blau
Durch Zufall entdecken Forscher der BASF eine Möglichkeit, die Farbe Blau wirtschaftlich herzustellen. Bis dahin war die Farbe sehr teuer. Der Name der Farbe ist Indigo-Blau. Der Begriff ist auch heute noch in Gebrauch. Viele Jeans nutzen den tiefblauen Farbton.
1951: Die Erfindung des Styropors
Als erstes Unternehmen produzierte die BASF Styropor. Ein leichtes Schaumplastik. Es besteht aus Millionen von Kügelchen. Das Material besteht zu 98 % aus Luft. Es eignet sich daher hervorragend zum Dämmen und ist sehr leicht.
2013: Der 4 Wege Katalysator
Um die Schadstoff-Emissionen der Verbrennermotoren zu reduzieren, entwickelt die BASF einen Katalysator, welcher Schadstoffe wie Kohlenmonoxid oder Feinstaub zu großen Teilen filtern kann.
Heute: Größter Chemiekonzern
Die BASF ist seit Jahren die unangefochtene Nummer 1 in der Chemiebranche. Weltweit beschäftigt der Konzern über 111.000 Mitarbeiter. Täglich stoßen wir auf Dutzende Produkte der BASF. Die Produkte sind Teil unseres Lebens, aber wir merken gar nicht, wie abhängig wir von der BASF sind.
2. Management

Martin Brudermüller ist der aktuelle CEO. Er ist studierter Chemiker und seit 1988 Teil der BASF. Innerhalb von 30 Jahren arbeitete er sich an die Spitze. Seit 2018 ist er der CEO.
BASF-Urgestein. Durch 35 Jahre BASF kennt er den Konzern so gut wie kein anderer. Er durchlief mehrere Abteilungen und kennt sich dank seines Studiums gut mit den BASF-Produkten aus.
Teil des Mercedes Aufsichtsrats. Martin Brudermüller ist seit 2021 Teil des Mercedes Aufsichtsrates. Dieses Amt wird er bis mindestens 2025 bekleiden. Innerhalb der Politik und Wirtschaft gilt er als gut vernetzt. Er reiste zuletzt mit dem Bundeskanzler Olaf Scholz nach China.
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3. Aktionärsstruktur
Die größten Aktionäre der BASF Aktie:
- BlackRock: 5,1 %
- Vanguard: 3,8 %
- Norges Bank: 1,7 %
Im Besitz der Vermögensverwalter. Vanguard und BlackRock investieren in BASF, weil die Aktie in Indizes wie dem DAX gelistet ist. Fällt die BASF aus gängigen Indizes oder verliert sie an Gewichtung, werden die Positionen verkleinert. Damit sind diese Aktionäre nicht besonders nachhaltig am Erfolg der BASF interessiert.
Norwegen als Investor. Der norwegische Staatsfonds ist der drittgrößte BASF Aktionär. Das Investment dürfte über Generationen geplant sein. Es gibt der BASF Stabilität.
Der CEO hält Aktien im Wert von 4 Mio. Euro. Dafür, dass Martin Brudermüller schon über 4 Jahre im Amt ist, eine eher enttäuschende Aktienposition.
4. BASF Dividende
4.1 Historische Dividende
Die Dividende wächst seit 12 Jahren stabil. Bis auf das Jahr 2021 konnte die BASF Dividende jedes Jahr erhöht werden. Das Dividendenwachstum der BASF Aktie lag in den letzten 21 Jahren bei durchschnittlich 6,0 %. Damit liegt das Dividendenwachstum deutlich über der Inflation.
Die Ausschüttungsquote der Dividende ist allerdings am Limit. Die BASF schüttet für 2023 rund 80 % der Gewinne aus. Es gibt wenig Spielraum nach oben.
Dividendenausschüttung im Mai. Die Dividende wird 3 Werktage nach der Hauptversammlung ausgeschüttet. Für dieses Jahr am 03. Mai 2023.
Die BASF Hauptversammlung ist am 27. April 2023.

4.2 Dividendenrechner
So viel Dividende erhältst du, wenn du jetzt BASF Aktien kaufst.
Jahr | Kaufpreis | Dividende |
---|---|---|
1 Aktie | 53,00 Euro | 3,40 Euro |
10 Aktien | 530,00 Euro | 34 Euro |
100 Aktien | 5.300 Euro | 340 Euro |
1.000 Aktien | 530.000 Euro | 3.400 Euro |
4.3 BASF Dividende Prognose
Die Dividende für 2022 liegt vermutlich bei 3,50 Euro. Mittelfristig wird aufgrund schwerer Zeiten mit einem Dividendenwachstum von 2,8 % gerechnet. Danach sollte die Dividende wieder stärker wachsen.

4.4 Aktuelle Dividendenrendite
Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 6,5 %. Damit ist die BASF Dividendenrendite überdurchschnittlich hoch. Auch im historischen Vergleich ist die BASF Dividendenrendite höher als gewöhnlich. Im Durchschnitt lag sie nur bei 4,5 %.
Prognose der Dividendenrendite zu einem Kurs von 53 Euro:
Jahr | Dividendenrendite |
---|---|
2021 | 6,4 % |
2022 | 6,6 % |
2023 | 6,8 % |
2024 | 7,0 % |
2025 | 7,2 % |
2026 | 7,4 % |
2027 | 7,7 % |
2028 | 7,9 % |
2029 | 8,3 % |
2030 | 8,7% |
5. Wachstum Chemiebranche
Der weltweite Chemiemarkt ist rund 3,5 Bio. US-Dollar groß. Der Markt ist zyklisch. Chemie wird in allen produzierenden Branchen benötigt. Besonders der Automobilbau und auch die Industrie fragen Chemikalien nach. Aber Chemikalien werden auch in Lebensmitteln, der Bauindustrie und in Konsumprodukten verwendet. Die Kundenbranchen sind oft zyklisch.
Das Marktwachstum liegt zwischen 3 und 4 % pro Jahr. Damit liegt das Wachstum über der Inflation der letzten Jahre. Die Branche profitiert vom Wachstum Asiens.


Man unterscheidet grob 2 Kategorien von Chemikalien:
- Basischemikalien. Diese Produkte sind Vorprodukte für die chemische Produktion. Sie werden in großen Massen hergestellt und gehandelt. Dadurch haben sie einen börsengehandelten Preis.
- Spezialchemikalien. Diese Produkte werden oft kundenspezifisch entwickelt. Sie werden in kleineren Mengen hergestellt und verkauft. Chemiekonzerne haben mehr Preissetzungsmacht, da es weniger Wettbewerb gibt.
Chemiekonzerne sind von Rohstoff- und Energiepreisen abhängig. Das wird in unserer aktuellen Energiekrise bemerkbar. Die Preise steigen so stark, dass sie nicht mehr an die Kunden weitergegeben werden können. Das schmälert die Gewinne.
Die Konkurrenz im Chemiemarkt ist groß. Die Unternehmen haben wenig Marktmacht. Deshalb schaffen die Konzerne in guten Jahren gerade mal EBIT-Margen von über 10 %. In schlechten Jahren sind sie knapp profitabel. Hier findest du 4 große Chemie-Firmen im Vergleich:
Name | Covestro | BASF | Dow Chemical | Mitsubishi Chemical Holdings |
---|---|---|---|---|
Logo | ||||
WKN | 606214 | BASF11 | A2PFRC | A0F6CH |
Kurs | 42,10 EUR | 52,10 EUR | 56,50 USD | 687 JPY (4,84 EUR) |
Marktkap. in Mrd. EUR | 8,1 | 46,7 | 37,0 | 6,9 |
Umsatz 2021 in Mrd. EUR | 15,9 | 78,6 | 46,5 | 30,5 |
Umsatzwachstum p.a. 5J | 6,0 % | 6,4 % | 7,3 % | 1,4 % |
Umsatzwachstum p.a. 10J | k.A. | 0,7 % | k.A. | 0,3 % |
Umsatzwachstum p.a. 3Je | 1,7 % | 2,4 % | 1,9 % | 1,5 % |
EBIT 2021 in Mio. EUR | 2.192 | 7.567 | 6.953 | 1.922 |
EBIT-Marge 2021 | 13,8 % | 9,6 % | 15,0 % | 6,3 % |
Net Debt/EBITDA | 0,6x | 1,3x | 1,1x | 4,3x |
EV/Sales 2022e | 0,53 | 0,76 | 0,90 | 0,72 |
EV/Sales 2023e | 0,65 | 0,81 | 1,00 | 0,72 |
EV/EBIT 2022e | 12,8 | 9,5 | 7,6 | 13,9 |
EV/EBIT 2023e | 29,2 | 12,7 | 11,7 | 12,6 |
KGV 2022e | 15,8 | 9,8 | 9,0 | 8,6 |
KGV 2023e | 40,5 | 11,7 | 14,3 | 7,4 |
Dividendenrendite 2022e | 2,9 % | 6,6 % | 5,1 % | 4,3 % |
6. Geschäftsmodell
BASF ist Deutschlands größtes Chemieunternehmen. Die Umsätze entstehen in 6 verschiedenen Segmenten:
- Oberflächen-Technologie
- Materialien
- Chemikalien
- Industrielösungen
- Agrarlösungen
- Lebensmittel & Pflege

6.1 Oberflächen-Technologie
Das Segment ist ein wichtiger Zulieferer der Automobilindustrie.
Wichtige Produkte sind:
- Katalysatoren
- Lacke
- Batteriematerialien
6.2 Materialien
Das Segment Materialien beliefert viele Industrien. Die Produkte sind vielseitig und werden über alle Industrien hinweg gebraucht. Egal ob Verpackungen, Bau oder Sport.
Wichtige Materialien:
- Technische Kunststoffe
- biologisch abbaubare Kunststoffe
- Schaumstoffspezialitäten
- Natronlauge
- Chlor
6.3 Chemikalien
Das Segment Chemikalien versorgt alle weiteren Segmente. Das Kernprodukt sind Basischemikalien, die noch einmal weiterverarbeitet werden. Die BASF verkauft überschüssige Basischemikalien am freien Markt. Alle weiteren Umsätze bauen auf BASFs Grundchemikalien auf.
Produktübersicht:
- Ethylen
- Propylen
- Butadien
- Benzol
- Alkohole
- Lösemittel
- Weichmacher
6.4 Industrielösungen
Das Segment beliefert die fertigende Industrie mit diversen Materialien:
- Flammschutzmittel
- Bremsflüssigkeiten
- Kühlerschutzmittel
- Prozesschemikalien
- Additive
6.5 Agrarlösungen
Chemie ist ein wichtiger Bestandteil von Dünger. Durch diesen kann der Ertrag von Pflanzen maximiert und die Schädlinge minimiert werden. Die Umsätze des Segments sind stabil und wachsen kontinuierlich. Dünger wird in jeder Wirtschaftslage gebraucht.
Produktübersicht:
- Fungizide
- Herbizide
- Insektizide
- Saatgutbehandlung
- Saatgut & Traits
6.6 Lebensmittel & Pflege
Die BASF stellt auch Produkte für die Lebensmittelbranche und Konsumgüter her. Die Umsätze sind ebenfalls sehr stabil.
Produktübersicht:
- Emulgatoren
- natürliche Antioxidantien
- Tenside
- pflegende Ölkomponenten

7. Kennzahlen
Umsatz. Der Umsatz ist in den letzten 10 Jahren um 0,7 % pro Jahr gewachsen. Das Wachstum lag damit leicht unter der Inflation. Als etabliertes Unternehmen ist es für BASF schwierig weiterzuwachsen.
Operativer Gewinn. Das EBIT wuchs in den letzten 5 Jahren um 7,2 % pro Jahr. Das klingt erst einmal gut, ist aber der Zyklik des Geschäftsmodells geschuldet. Das EBIT war 2016 besonders niedrig, befindet sich jetzt wieder auf einem Durchschnittswert. Die EBIT-Marge liegt bei 9,6 % und ist damit eher gering. Chemieunternehmen müssen viel in ihre Anlagen investieren.
Bilanz. Die BASF hat ein Verhältnis von Nettoschulden zu EBITDA von 1,3. Damit liegt sie im grünen Bereich und hat eine gesunde Bilanz. Die Rating-Agentur S&P vergibt ein A-Rating. Das liegt im Investment Grade und steht für hohe Stabilität. Auch Moody’s und Fitch signalisieren: Die BASF ist sicher.
8. Fazit. BASF Aktie kaufen?
BASF ist ein Zykliker. Der Umsatz und Gewinn schwanken mit der aktuellen Wirtschaftslage. Das zeigt sich auch im BASF Aktienkurs. Als Anleger kann man dieses Kursverhalten nutzen und den Einstieg timen. Kurse unter 55 Euro waren in den letzten Jahren günstige Einstiegsgelegenheiten.
Solides Dividendenunternehmen. Die BASF weiß, wie beliebt ihre Dividende ist. Deshalb schüttet sie eine ordentliche Rendite aus. Es gibt aktuell 6,5 % BASF Dividende. Die Dividende wurde seit 12 Jahren nicht mehr gesenkt. Aber das Wachstumspotenzial ist begrenzt.
BASF Aktie kaufenswert? Die Dividendenrendite der BASF Aktie ist höher als im Durchschnitt. Damit ist die Aktie für Investoren interessant, die nach Dividenden suchen. Die BASF könnte sich für einen zyklischen Einstieg lohnen. Für Wachstumsinvestoren lohnt sich die BASF Aktie nicht.
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