
Covestro Aktienanalyse 2023
Covestro ist die deutsche #2 für Chemie. Das Unternehmen stellt Kunststoffe her. Die Produkte werden in der ganzen Wirtschaft gebraucht. Sie werden in Autos verwendet, bei Möbeln, als Baumaterialien, in der Elektronik. Covestro kann hiervon profitieren.
Energiekrise schadet Covestro. Covestro leidet unter den hohen Energiepreisen aus 2022. Das Geschäft kommt ins Wanken. Ist das normal? Wird Covestro pleite gehen? Wir haben mit dem Investor Relations-Manager von Covestro gesprochen.
Gewaltige Chance möglich. Covestro ist ein Grundstoff-Unternehmen. Die unternehmerische Entwicklung ist anders als bei vielen Branchen. Wir haben uns deshalb den wichtigsten Bewertungsparameter angesehen: Das EV-Sales-Verhältnis.
Kostenlose Covestro Analyse. Hat die Covestro Aktie noch ein ordentliches Potenzial und was ist der Zukunftstrend, auf den Covestro setzt? Erfahre in dieser Covestro Aktienanalyse mehr zu einem der Dividenden-Champions aus Deutschland.
Land | Deutschland |
Sektor | Grundstoffe |
WKN | 606214 |
IR-Website | Investor Relations |
Equistor-Analyse | Covestro Analyse |
Umsatz 2022 | 18,0 Mrd. EUR |
Umsatzwachstum 10J | 4,5 % p.a. |
EBIT-Marge 2022 | 4,2 % |
Dividende 2023 | 1,6 % |
Equistor Rating | 7 von 9 |
1. Geschichte
1924: Teil von Bayer
Bayer ist ein deutscher Pharma- und Chemiekonzern. 1924 schließt sich Bayer mit anderen deutschen Chemiefirmen zusammen. So wird Bayers Chemiesparte international groß.
2005: Umstrukturierung
Bayer strukturiert sich um. Sie teilen den Konzern auf. Es gibt Sparten für Gesundheit, Pharma, Landwirtschaft, Polymere und Chemie. Bayer bringt die Chemiesparte unter dem Namen Lanxess an die Börse. Die Polymere (Kunststoffe) bleiben bei Bayer.
2015: Covestro entsteht
Bayer bringt sein Polymer-Geschäft als Spin-Off an die Börse. Alle Bayer-Aktionäre bekommen Covestro-Aktien geschenkt. Covestro steht für Collaboration (Zusammenarbeit), Invest (Investieren) und strong (stark).
2018: DAX
Covestro steigt in den DAX auf. Bayer verkauft alle seine Anteile, um die Monsanto-Übernahme zu finanzieren. Covestro wird damit unabhängig von Bayer.
Heute: #2 Chemie
Covestro ist heute Deutschlands zweitgrößter Chemiekonzern nach Umsätzen. In vielen Märkten ist Covestro sogar globaler Marktführer. Die Mission: Verbesserungen für Gesellschaft und Umwelt.
2. Management

Der aktuelle CEO ist Dr. Markus Steilemann. Er ist 52 Jahre alt und seit 2018 CEO von Covestro. Sein Vertrag läuft bis 2028. Er hat 1999 bei Bayer als interner Berater angefangen. Er war für die strategische Weiterentwicklung und Kostenreduktionen zuständig. 2004 wechselte er zum Vorgänger von Covestro: zur Sparte Bayer MaterialScience.
Fachlich ist er top ausgebildet. Er ist Doktor der Chemie und hat Wirtschaftswissenschaften studiert. Seine Doktorarbeit wurde sogar vom Verband der Chemischen Industrie (VCI) gelobt. Allerdings hat er als CEO noch nicht viel Erfahrung.
Markus Steilemann ist gut vernetzt. Neben seiner Tätigkeit bei Covestro ist er in verschiedenen Verbänden aktiv. Er ist zum Beispiel Präsident des VCI. Er redet öfter mit der Politik und setzt sich für das Thema Kunststoff ein. In vielen politischen Diskussionen wird Kunststoff verteufelt, obwohl er gegen den Klimawandel helfen kann.
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3. Aktionärsstruktur
Leider fehlt Covestro ein Ankeraktionär. Solche Aktionäre halten einen größeren Anteil an Aktien. Sie stützen die strategische Richtung der Firma und helfen dem Vorstand in schwierigen Zeiten.
Die größten Aktionäre der Covestro Aktie sind Vermögensverwalter. Es sind Firmen wie BlackRock, Vanguard und der norwegische Staatsfonds. Sie halten die Aktien für ihre Investoren und haben keine speziellen Interessen am Erfolg der Covestro Aktie. Der norwegische Staatsfonds ist aber vorteilhaft. Dieser Aktionär ist besonders langfristig.
Der Covestro CEO hat nur 1 Mio. in Covestro Aktien. Markus Steilemann muss als CEO rund 1 Mio. in Covestro investieren. Das heißt, er ist am absoluten Minimum. So eine geringe Beteiligung bedeutet, dass er nicht ganz hinter dem Unternehmen steht. Als CEO hat er zu wenige Aktien und damit einen Interessenskonflikt mit uns Aktionären.

4. Chemiebranche
Die Chemiebranche gehört zum Grundstoff-Sektor. In diesem Sektor werden verschiedene Materialien für die Produktion von Gütern hergestellt. Man merkt also: Hier handelt es sich um Vorprodukte für die anderen Sektoren. Diese Firmen stehen früh in der Wertschöpfungskette.
In der Chemiebranche wird in der Regel Erdöl weiterverarbeitet. Aus Erdöl und anderen Rohstoffen werden verschiedene Materialien hergestellt, die dann in produzierenden Branchen verarbeitet werden. Das macht den ganzen Bereich relativ zyklisch. Wenn die Wirtschaft stark ist, geht es der Chemiebranche gut. Wenn sie schwächelt, leidet die Branche.
Zu den Kunden der Chemiebranche gehören:
- Lebensmittelbranche
- Automobilindustrie
- Maschinenbau
- Bauindustrie
- Elektronikbranche
- Konsumprodukthersteller
Zum Beispiel stellen Chemiefirmen Kunststoffe her, die zu Verpackungen, Elektronik Baumaterialien oder Auto-Teilen verarbeitet werden. Dazu zählen die BASF und Covestro.
Es gibt aber auch Firmen in der Lebensmittelbranche, die Duft- und Geschmacksstoffe herstellen wie Symrise und Givaudan.
Firmen wie Linde, Air Liquide und Nippon Sanso produzieren konzentrierte Gase. Diese Gase werden bei Prozessen benötigt. Als Abschirmung beim Schweißen, zur Herstellung von Schweiß oder bei der Konservierung von Lebensmitteln.


Die 2 Arten von Chemie
Chemikalien sind häufig standardisierte Produkte, die in großen Massen gekauft werden. Grundsätzlich unterscheidet man Chemikalien in 2 Kategorien:
- Basischemikalien. Diese Produkte sind Vorprodukte für die chemische Produktion. Sie werden in großen Massen hergestellt und gehandelt. Dadurch haben sie einen börsengehandelten Preis.
- Spezialchemikalien. Diese Produkte sind oft kundenspezifisch entwickelt. Sie werden in kleineren Mengen hergestellt und verkauft. Chemiekonzerne haben mehr Preissetzungsmacht, da es weniger Wettbewerb gibt.
Chemiekonzerne sind vor allem von Rohstoffpreisen abhängig und den oft schwankenden Preisen für ihre Produkte. Allerdings können die Kosten an den Kunden in der Regel weitergegeben werden. Ein großes Problem ist aber die zyklische Nachfrage. Die Nachfrage bricht in Krisenzeiten schnell ein, weil die Kunden ihre Produkte aus dem Lager erst verbrauchen.
5. Geschäftsmodell
Covestro verdient sein Geld mit Kunststoffen. Das Geschäft ist in Basis- und Spezialchemikalien aufgeteilt. Covestro produziert Commodities und spezialisierte Kunststoffe.

5.1 Performance Materials
Die Chemikalien aus diesem Segment sind Standardprodukte. Sie werden an Börsen gehandelt und von hunderten Chemiefirmen weltweit angeboten. Es handelt sich um Polyurethane, Polycarbonate und weitere Basischemikalien.
Covestro produziert diese Chemikalien und verarbeitet sie selbst weiter oder verkauft sie an produzierende Firmen weiter.
5.2 Solutions & Specialties
Die Produkte aus diesem Segment sind spezielle Kunststoffe, die in kleinen Mengen hergestellt werden. Es sind Polycarbonate und Polyurethane, die besondere Eigenschaften wie Temperaturbeständigkeit oder Festigkeit haben.
Diese Chemikalien haben geringere Margen. Aber die Konkurrenz ist kleiner, deshalb kann Covestro die Chemikalien mit konstanten Margen verkaufen.
5.3 Covestros Kunden
Covestro profitiert allgemein von der Wirtschaft. Die Kundschaft ist diversifiziert. Covestro ist nicht auf einzelne Branchen als Abnehmer angewiesen.
Die Automobilbranche ist der wichtigste Kunde. 17 % der Umsätze kommen aus diesem Bereich. Zum Beispiel werden Covestros Produkte für feste Kunststoffteile, Lacke und Klebstoffe verwendet. Aber die Branche macht nur einen kleinen Teil der Umsätze aus.
Die Möbel- und Einrichtungsbranche ist fast genauso wichtig. Hier kommen 16 % der Umsätze her. Genauso sind Baumaterialien oder Elektronik wichtig. Covestro ist so breit aufgestellt, dass sie von der ganzen Wirtschaft profitieren und nicht von einzelnen Zweigen.
Ein wichtiger Trend: Nachhaltigkeit. Covestro ist ein Premiumlieferant von Kunststoffen. Covestro will bis 2035 CO2-neutral sein. Das ist ein ambitioniertes Ziel für einen Kunststoffhersteller. Denn die Produkte basieren auf Erdöl. Dadurch platzieren sie sich aber in einer attraktiven Nische. Sie werden zum Innovator für die Chemiebranche.


6. Kennzahlen und Bewertung
6.1 Covestro Wachstum
Umsatz. Covestros Umsatz wächst langsam und zyklisch. In der Vergangenheit lag das Wachstum im Schnitt bei 3,6 % pro Jahr. In den nächsten Jahren soll es nur um rund 2 % pro Jahr wachsen.
Operativer Gewinn. Das EBIT ist mit fast 17 % pro Jahr gewachsen. Die EBIT-Marge liegt bei 13,8 %. Allerdings schwankt sie stark. In einzelnen Jahren steigt die Marge schnell an oder bricht schnell wieder ein. Die Chemiebranche ist zyklisch und die Kunden ändern schnell ihre Aufträge, wenn sich die Wirtschaftslage ändert.
Bilanz. Covestro hat nur 1,8 Mrd. Euro Schulden. Das ist ein vernünftiger Wert, der innerhalb von 1,5 Jahren abbezahlt werden kann.
6.2 Covestro Dividende
Die Covestro Dividende schwankt. Covestro hat keine stetige Dividendenpolitik. In einzelnen Jahren steigt oder fällt die Dividende stark. 2019 halbierte sie sich. 2021 gab es fast eine Ver-3-fachung.
Covestro schüttet wenig aus. Der Grund: Covestro achtet auf die Ausschüttungsquote. Sie zahlen zwischen 35 % und 55 % der Gewinne pro Jahr. In guten Jahren setzen sie auf eine kleine Ausschüttungsquote. In schlechten Jahren auf eine hohe. Dadurch kommt es trotzdem zu starken Schwankungen.
6.3 Covestro Aktie Bewertung
Die Covestro Aktie ist günstig. Aktuell erlebt Covestro ein zyklisches Tief. Die Aktie ist stark gefallen. Viele Investoren wollen Chemie-Aktien nur in guten Jahren kaufen. Dadurch ergibt sich eine Chance. Das EV zu Sales-Verhältnis liegt nur noch bei 0,6. Das ist deutlich unter dem Schnitt von 0,8. Covestro ist demnach unterbewertet.

7. Fazit
Covestro ist Deutschlands #2 für Chemie. Die Covestro Aktie steht für einen großen Teil der deutschen Wirtschaft. Alle Branchen kaufen bei Covestro ein. Sei es Autohersteller, Matratzenfirmen oder Baustoffhersteller. Kunststoffe und Chemie sind überall vertreten.
Chemie hat großes, zyklisches Potenzial. Covestro wächst langfristig schneller als die Weltwirtschaft, denn viele Probleme lassen sich mit geeigneter Chemie noch lösen. Allerdings sind Chemiefirmen zyklisch. Das darf man nicht vergessen.
Günstige Bewertung. Wir haben die Covestro Aktie im Detail analysiert und geprüft, ob jetzt der Zeitpunkt ist einzusteigen. Es gibt auf jeden Fall einiges, was für eine große Chance spricht. Aber auch Risiken. Wir haben Covestro im Detail analysiert. Über 5.000 Wörter inkl. Kaufeinschätzung. In dieser Covestro Analyse fährst du alles. Das Beste: Du kannst Equistor Premium 30 Tage kostenlos testen.
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