
Volkswagen Aktienanalyse 2023
Volkswagen ist Deutschlands größter Automobilkonzern. Das Unternehmen vereint viele bekannte Marken wie VW, Porsche, Audi und Seat unter seinem Dach.
Ein starker Dividendenzahler. Dem Unternehmen gelang es, trotz Pandemie weiterhin eine Dividende zu zahlen. Dividendeninvestoren bekommen ca. 5 % Dividende.
E-Mobilität als Chance? Steckt in der E-Mobilität Volkswagens eine Chance für neues Wachstum? Erfahre in dieser kostenlosen Volkswagen Aktienanalyse, ob die VW Aktie in dein Depot sollte.
Land | Deutschland |
Sektor | Industrie |
WKN | 766403 |
IR-Website | Link |
Umsatz 2021 | 250,2 Mrd. EUR |
Umsatzwachstum 10J | 3,6 % p.a. |
EBIT-Marge 2021 | 7,3 % |
Dividende 2021 | 21,3 % |
1. Geschichte
1934: Gründung
Ferdinand Porsche entwirft für das NS-Regime den KdF-Wagen (Kraft durch Freude). Das Auto sollte ein “Volkswagen” werden: Ein Auto, das sich jeder leisten kann.
1937: Volkswagen Werk
Das Unternehmen lässt sich in Wolfsburg nieder. Aufgrund des Kriegsbeginns fertigt das Werk jedoch nur wenige PKW. Das Werk wird zur Fertigung von Militärfahrzeugen genutzt.
1950er: Wirtschaftswunder
Mit dem VW Käfer und dem Typ 2 wird VW mit Unternehmen wie Mercedes-Benz zu einem der Hauptgesichter des deutschen Wirtschaftswunders. Die Fahrzeuge sind auch international beliebt. Volkswagen wächst so stark, dass sie sich in eine Aktiengesellschaft umwandeln.
1966: Auto Union
VW übernimmt den Fahrzeughersteller Auto Union. Der Vorgänger von Audi. Es ist die wichtigste Übernahme der Firmengeschichte.
1970er: Neue Modelle
Volkswagen steckt in der Krise. Der Käfer war früher ein Hit, aber hat große Nachteile. Der Heckmotor kostet Platz und treibt den Verbrauch hoch. Volkswagen rettet sich mit dem Knowhow der Auto Union. Sie erweitern die Produktpalette um die Modelle Passat, Scirocco, Golf und Polo.
Ab 1990: Weitere Übernahmen
VW übernimmt eine ganze Menge Automobilhersteller. Darunter Skoda, Porsche, Lamborghini und Bugatti. Die Hersteller tauschen untereinander Knowhow aus und profitieren von Skalenerträgen.
Heute: Porsche IPO
Die Sportwagen-Marke Porsche geht 2022 an die Börse. Der VW-Vorstand und die Börse erhoffen sich daraus mehr Wachstum für Porsche. Dennoch bleibt ein großer Teil der Porsche Aktien bei Volkswagen. VW nutzt das gewonnene Kapital für die Forschung und eine Sonderdividende.
2. Management
Der aktuelle CEO ist Oliver Blume. Er ist seit 2022 im Amt. Zuvor war er der CEO der Sportwagen-Marke Porsche. Damit bringt er viel Erfahrung für die Aufgaben des CEOs mit. Unter seiner Führung entwickelte sich Porsche prächtig.
Doppelter Geschäftsführer. Oliver Blume bleibt weiterhin der CEO von Porsche. Damit ist er der einzige DAX-CEO, der 2 Konzerne führt. Das ist untypisch. Nicht ohne Grund.
Ein CEO ist bereits mit einem Amt gut bedient. Als 2-facher CEO muss er sich jeden Tag aufs Neue zwischen Porsche und VW entscheiden. Es ist schwer, so die besten Entscheidungen für ein Unternehmen zu treffen.
Auch wenn Oliver Blume ein geeigneter CEO ist, ist langfristig ein eigener CEO für VW wünschenswert. Das liegt sowohl im Interesse der beiden Unternehmen als auch in dem der Aktionäre.
Fun Fact: Unser Gründer und Geschäftsführer Philipp Weinacht war bei Porsche tätig und hat Oliver Blume mit einem VW e-Golf fast angefahren.

“Ich führe nicht über Theorien, sondern über Erfahrung.”
Oliver Blume
CEO der Volkswagen und Porsche AG
Wir schenken dir die 25 besten Dividenden Aktien
3. Aktionärsstruktur
3.1 Volkswagen Stamm- und Vorzugsaktie
Es gibt 2 VW Aktien. Volkswagen Stammaktien und Volkswagen Vorzugsaktien. Die Aktien unterscheiden sich in den Stimmrechten und Dividenden.
- VW Stammaktie. Jede VW Stammaktie hat ein Stimmrecht. Damit darf man auf der Hauptversammlung abstimmen.
Die WKN ist: 766400 - VW Vorzugsaktie. Die VW Vorzugsaktie hat kein Stimmrecht. Du darfst zur Hauptversammlung und erhältst eine minimal höhere Dividende.
Die WKN ist: 766403
3.2 Die größten VW Aktionäre
Die größten Aktionäre der Volkswagen Aktie:
- Porsche Automobil Holding: 31,4 %
- Niedersachsen: 11,8 %
- Qatar Holding: 10,0 %
- BlackRock: 2,0 %
- Vanguard: 1,7 %
Porsche Automobil Holding SE. Die Porsche Holding ist nicht der Automobilhersteller Dr. Ing. h.c. F. Porsche. Es handelt sich dabei um eine Holding der Porsche- und Piëch-Familie. Sie hält 53,3 % der Volkswagen Stammaktien und kann damit über das Unternehmen bestimmen.
Die Porsche SE hält außerdem 25 % der Porsche Stammaktien.
Niedersachsen ist VWs zweitgrößter Aktionär. Ja, der Staat ist wirklich beteiligt. Das Investment besteht seit der Privatisierung von VW. Also seit über 60 Jahren. Wolfsburg liegt nämlich in Niedersachsen. Zusätzlich gibt es ein eigenes VW-Gesetz für Niedersachsen. Niedersachsen kann mit 20 % der Stammaktien alle Entscheidungen blockieren.
Katar ist mit seinem Staatsfonds in VW investiert. Katar ist kein unbekannter Aktionär in Deutschland. Auch RWE hat den Staatsfonds als Großinvestor. Mit den Investitionen des Fonds möchte sich Katar für die Zeit nach fossilen Brennstoffen vorbereiten.
Weitere Investoren sind Vermögensverwalter. Vanguard oder BlackRock haben kein spezifisches Interesse an Volkswagen. Sie legen Fonds und ETFs auf, in denen sie auch in die Volkswagen Aktie investieren.
4. Automobilbranche
Die Automobilbranche ist 3,8 Bio. US-Dollar groß. Sie gehört zu den größten Branchen der Welt. Dadurch gibt es aber nur noch wenig Potenzial. Die Nachfrage nach Autos nimmt kaum zu. Aber der Preis der Fahrzeuge steigt weiter. Dadurch wächst die Branche insgesamt. In den kommenden Jahren soll das Wachstum bei 1,7 % pro Jahr liegen.
Die Automobilbranche hat einige Nachteile:
- Geringes Wachstum
- Hoher Wettbewerb
- Zyklik (Abhängigkeit von der Weltwirtschaft)
- Geringe Margen
Besonders der hohe Wettbewerb der Marken ist ein Problem. Keine Marke hat eine echte Marktmacht. Manche Leute fahren BMW, andere Audi, Toyota, Skoda… Bei so viel Auswahl können die Autohersteller ihre Preise nicht beliebig erhöhen und die Kunden verhandeln härter.

E-Mobilität bringt wieder Wachstum. Die Auto-Branche profitiert von einem strukturellen Wandel. Das E-Auto kommt als neue Innovation in den Markt. Die Karten werden neu gemischt. Neue Autohersteller wie Tesla und BYD konnten sich durchsetzen. Zudem können alte Hersteller neue Marktanteile gewinnen. Der Staat subventioniert auch das Wachstum.
Das E-Auto liefert höhere Margen. Die Kunden sind an die Verbrenner-Preise gewöhnt und bereit, für Innovation Geld zu zahlen. Deshalb sind E-Autos ein lukratives Geschäft. Ein E-Auto bringt deutlich mehr Gewinn als ein Verbrenner, weil die Fahrzeuge nicht so komplex sind.
Selbstfahrende Autos kommen. Wird das die letzte Stufe der Auto-Evolution? Autonome Fahrzeuge könnten die Branche nochmals beflügeln. Wenn Autos selbstständig fahren, könnte die Branche attraktive Software-Abos verkaufen oder sogar autonome Taxi-Services schaffen. Das liegt noch in der Zukunft, aber alle Unternehmen forschen hieran.

5. Geschäftsmodell
Volkswagen ist ein traditioneller Autobauer. Sie decken den ganzen Automobilbereich ab. Einerseits mit PKW, aber auch LKW und Finanzdienstleistungen. Die Segmente sehen wie folgt aus:

Volkswagen setzt auf jede Preisgruppe bei den Fahrzeugen. Damit spricht Volkswagen jede Kundenschicht an. Aber das Unternehmen setzt besonders auf Mittelklasse-Fahrzeuge. Ein großer Teil der Marken produziert preiswerte Fahrzeuge. Das bedeutet, dass VW Geld durch hohe Absatzmengen verdient.
Volle Kraft in Richtung E-Mobilität. Bis 2026 möchte Volkswagen 18 Mrd. Euro in die Forschung investieren. Damit soll der Anteil der verkauften Elektrofahrzeuge in Europa bis 2030 auf 70 % steigen. Weltweit soll er bei über 50 % liegen.
Volkswagens E-Offensive läuft ordentlich. 2022 sind bereits 7 % aller Fahrzeuge 100 % elektrisch. Die neuen E-Modelle kommen insgesamt gut an. Gerade in Europa verkaufen sich Modelle der ID.-Serie oder Skoda Enyaq gut.
5.1 Das PKW-Segment
Das Segment fasst alle Tätigkeiten rund um den Autobau zusammen. Volkswagen arbeitet als Konzern eng zusammen. Von der Forschung profitieren alle Tochterunternehmen, da Geld für weitere Forschung gespart werden kann.
Zu Volkswagen gehören diese Marken:
- Volkswagen
- Porsche
- Audi
- Skoda
- Seat & Cupra
- Traton (MAN, Scania, Navistar…)
- Ducati
- Bentley
- Lamborghini
Im Einkauf profitiert Volkswagen von Skalenerträgen. Die Fahrzeuge werden markenübergreifend so konzipiert, dass sie gemeinsame Bauteile haben. Selbst in einem Bugatti steckt viel Volkswagen- und Audi-Technik.
Insgesamt kommt Volkswagen so auf rund 8,6 Mio. verkaufte Fahrzeuge in 2021.
Übersicht über den Absatz der einzelnen Marken:

5.2 Die Finanzdienstleistungen
Dieses Segment befasst sich mit der Fahrzeugfinanzierung. Volkswagen besitzt eine eigene Bank: Die Volkswagen Bank. Privat- als auch Geschäftskunden kaufen ihr Fahrzeug auf Raten oder leasen es. So können sich Kunden Fahrzeuge leisten und müssen die Anschaffungskosten nicht direkt bezahlen.
Dazu kommt das eigene Versicherungsgeschäft. Dieses wird häufig mit Leasing-Verträgen verknüpft. Insgesamt bietet das Bankgeschäft die Möglichkeit, von der Wertschöpfung stärker zu profitieren.
5.3 Das LKW-Segment
Volkswagens LKW-Segment ist an der Börse. Das Unternehmen heißt Traton. Die Traton WKN ist TRAT0N. Zu der Traton Aktie gehören die LKW-Marken MAN, Scania und auch Navistar.
Volkswagen besitzt 90 % der Traton Aktien. Damit ist Volkswagen am Erfolg direkt beteiligt, aber die Beteiligung kann jederzeit verkleinert werden. Durch den Aktienhandel kann der Markt den Wert von Volkswagen auch besser einschätzen. Aktionäre profitieren hiervon also.
6. Kennzahlen
6.1 Volkswagen Wachstum
Umsatz. Das Umsatzwachstum lag in den letzten 10 Jahren bei durchschnittlich 3,6 % pro Jahr. Als großer Autohersteller hat VW wenig Wachstumspotenzial. Sie erreichen ihr Wachstum mit dem Gewinn von Marktanteilen und Preiserhöhungen. Auch in Zukunft kann man hiervon ausgehen.
Operativer Gewinn. Das EBIT wuchs in den letzten 5 Jahren um 7,0 % pro Jahr. Die EBIT-Marge liegt bei 7,3 %. Das EBIT schwankt regelmäßig. In einzelnen Jahren fällt es, wenn die Werke nicht gut ausgelastet sind. Man sieht aber eine leichte Margenverbesserung.
Bilanz. Auf den ersten Blick wirkt VW überschuldet. Das liegt jedoch an der Banksparte mit der hohen Bilanzsumme. Es gibt eine bereinigte Bilanz für das Autogeschäft. Das Automobil-Segment hat nur 14 Mrd. Euro Schulden und 25 Mrd. Euro an Cash. Also ist Volkswagen netto gesehen sogar schuldenfrei.
6.2 Volkswagen Dividende
Die Dividende wächst mit Schwankungen. Im Schnitt der letzten 10 Jahre lag das Wachstum bei 8,7 % pro Jahr. Das Management legt Wert darauf, eine regelmäßige Dividende zu zahlen. Die Dividende wurde trotz Corona Pandemie weiter gezahlt. Nur im Diesel-Abgasskandal wurde die Dividende quasi gestrichen. Die Ausschüttungsquote ist auch vorbildlich. Sie liegt bei rund 25 % im Schnitt.
Volkswagen Sonderdividende 2023. Die aktuelle Dividendenrendite der VW Aktie ist traumhaft hoch. Über 20 %. Leider ist das ein einmaliger Effekt. Durch den Porsche IPO hat VW viel Geld verdient. Ein Teil davon wurde im Januar als Sonderdividende an die Aktionäre bezahlt.
6.2 Volkswagen Hauptversammlung
Die Volkswagen Hauptversammlung ist am 10. Mai 2023. Die Dividende wird 3 Werktage später ausgezahlt.
Das heißt, die Volkswagen Dividende gibt es am 15. Mai 2023.

7. Fazit: Volkswagen Aktie kaufen?
Führend für Autos. Volkswagen ist der zweitgrößte Autohersteller der Welt. Das Unternehmen steht mit seinen Marken weltweit für eine hohe Qualität. Insbesondere im Premium-Bereich sind sie führend mit der Marke Porsche.
All-in-Elektro. Volkswagen investiert massiv in die Forschung. Das Geld wird nicht in Dividenden verpulvert, sondern soll für Wachstum sorgen. Die Investitionen sind der richtige Schritt. Nur so kann Volkswagen langfristig mit der Konkurrenz mithalten.
Zuverlässiger Dividendenzahler. Volkswagen hat die Dividende seit 6 Jahren nicht mehr gesenkt. Und das trotz Pandemie. Dividendeninvestoren können sich mit VW eine Aktie mit hoher Dividende ins Depot legen.
VW Aktie kaufenswert? Die Volkswagen Aktie eignet sich hervorragend für ein Dividendendepot. Wachstumsinvestoren werden mit der VW Aktie nicht glücklich werden. Spannend ist die Bewertungschance. Volkswagen ist zu 75 % an Porsche beteiligt. Allein diese Beteiligung ist mehr wert als die Volkswagen Marktkapitalisierung. Die Aktie ist extrem günstig.
Du willst mehr über die Porsche Aktie erfahren? Dann lies unsere kostenlose Porsche Analyse.
Das war es noch nicht!
Suchst du die besten Dividenden Aktien? Wir haben tolle Aktien mit hoher Dividende zusammengestellt. Jetzt kostenlos lesen.
Aber schau dir vorher unseren kostenlosen Newsletter an. Wir analysieren jede Woche eine Aktie kostenlos und präsentieren dir die neuesten News zu Dividenden Aktien wie Volkswagen, Allianz oder Unilever:
Wir schenken dir jede Woche eine Analyse